25.04.2023, der BochumerBund fordert zum Beginn der Altenpflegemesse endlich wirksame Reformen für die Langzeitpflege

Die Eigenanteile in der Langzeitpflege steigen rasant. Der Referentenentwurf eines Gesetzes zur Unterstützung und Entlastung in der Pflege (Pflegeunterstützungs- und Entlastungsgesetz PUEG) schafft hier nur unzulänglich Abhilfe.

„Es wird Zeit, endlich ganzheitlich an die Situation im deutschen Langzeitpflegsystem heranzugehen“ fordert Ulrike Schütz, Bundesvorsitzende des BochumerBunds zum Beginn der diesjährigen Altenpflegemesse in Nürnberg. „Die horrenden und immer weiter steigenden Eigenanteile in der Langzeitpflege verhindern adäquate Gehaltssteigerungen und damit eine gesicherte Versorgung unabhängig von den individuellen Einkommensverhältnissen“, erläutert sie weiter.

Es sei entwürdigend, wenn eine Pflegefachperson, die ihr ganzes Leben hart gearbeitet hat, im Alter zum Sozialfall wird, weil sie Pflegeleistungen benötigt. „Der Gang zum Sozialamt ist entwürdigend für Menschen, die ein ganzes Leben gearbeitet haben. Das betrifft zum Beispiel eben auch Kolleg:innen in der Pflege“, sagt Schütz, die selbst als Intensivkrankenschwester arbeitet.

Der BochumerBund fordert eine echte Pflegereform, die auch andere Bereiche wie Krankenhaus und Prävention mitdenkt. „Wir reformieren ständig in Sektoren und erkennen gar nicht, wie stark Pflegeleistungen über Sektorengrenzen vernetzt und voneinander abhängig geworden sind”, erläutert Ulrike Schütz weiter.

“Die Politik sollte nicht darauf hoffen, dass Pflegefachpersonen weiter unter einem angemessenen Gehalt arbeiten, sondern einplanen, dass sich das bald ändert. Erst dann an der Refinanzierung der Pflegeleistungen zu arbeiten, wird nicht ausreichen. Mit dem BochumerBund dürfen sie rechnen“, schließt Ulrike Schütz.