13.02.2023, die Weiterentwicklung der einzigen Spartengewerkschaft für Pflege in Deutschland begann mit einem Appell am 05.11.2022, den Ingo den Teilnehmenden der Vollversammlung zurief: „Gebt uns, gebt mir Euer Vertrauen! Ich kann das, wir können das!“ So wurden wir, Nina Praceus und Ingo Schaffenberg, das neue Vorstandsduo an der Spitze der Fachgewerkschaft BochumerBund. Seither sind 100 Tage vergangen. Zeit für ein erstes Fazit:

Wir könnten in den Mittelpunkt stellen, wie viele Telefonate, Mails, Zoom-Konferenzen und Präsenzveranstaltungen wir hatten. Wir könnten auch hervorheben, wie schwierig es – neben der Arbeit als Pflegefachperson – ist, eine wachsende und in der gesamten Bundesrepublik vertretene Fachgewerkschaft zu leiten. Dies alles soll hier jedoch nicht im Fokus liegen, weil wir wussten, worauf wir uns einlassen. Es ist oft ein Fulltime-Job, und zwar für alle 12 Mitglieder im Bundesvorstand und für die anderen Aktiven. Dafür an dieser Stelle unseren Respekt und Danke an all jene, die mit uns die 100 ersten Tage gestaltet haben. Ohne Euren unermüdlichen Einsatz wären wir nicht so schnell vorangekommen.

Wie sind wir vorgegangen? Als Erstes haben wir einen unvermeidlichen Kassensturz gemacht, da dieses Thema viel Platz in der Vollversammlung einnahm. Hieraus haben wir Maßnahmen abgeleitet, welche längst überfällig waren und diese in den letzten Wochen auch stringent abgearbeitet. So ist es uns gelungen, den BochumerBund auf gesunde finanzielle Füße zu stellen, die Ausgaben zu senken, ein neues Mitgliederverwaltungsprogramm zu installieren und die Mitgliederbetreuung zu optimieren. Wir haben unsere internen Strukturen neu geordnet, Zuständigkeiten so gestaltet, dass die Abteilungen von Menschen mit entsprechender Fachexpertise geführt werden und wir den Weg der Professionalisierung so gestalten, dass unsere Arbeit über diese Wahlperiode hinaus nachwirkt.

Trotz der großen Umstrukturierungen haben wir an möglichst vielen Präsenzveranstaltungen in Schulen, Betrieben und in anderem Rahmen teilgenommen. Wir blieben und bleiben am Ball was die Stellungnahmen und Pressemitteilungen zu aktuellen Themen wie Einschränkung der Leiharbeit oder die aus unserer Sicht unzureichende Gesetzgebung zur Errichtung der Landespflegekammer Baden-Württemberg betrifft.

Auf unseren Social-Media-Kanälen wurde es ruhiger, weil wir auch hier neue Wege gehen und einen zu unseren Inhalten adäquaten Stil prägen wollen. Ab heute können alle Interessenten den Neuauftritt unserer öffentlichen Präsenz in den sozialen Medien mitverfolgen. Wir werden wahrgenommen und ernst genommen, da wir reichlich Expertise, Haltung und Ideen mitbringen. Wir alle pflegen regelmäßige Kontakte zu den Pflegekammern in NRW und RLP, sowie zur Landespolitik in allen 16 Bundesländern, als auch zur Bundespolitik. Wir sind stets bestrebt, unsere Forderungen aktuell zu halten und fundiert begründen zu können. In unserer Tarifkommission wurden unsere bisherige Lohnforderung anhand der Inflation seit 2018 weiterentwickelt, so dass wir fortan 4.500 Euro brutto Einstiegsgehalt für Pflegefachpersonen fordern. Außerdem treten wir für die 35-Stunden-Woche und flexible Arbeitszeitmodelle wie in den skandinavischen Ländern ein. Wer professionelle Pflege will, muss sowohl gute Arbeitsbedingungen als auch angemessene Gehälter bieten, auch und gerade in einem Beruf mit hohem Frauenanteil. Wir alle haben das verdient und dafür stehen wir mit Haltung und im offenen Diskurs ein.

Wir als Bundesvorstand sind jederzeit ansprechbar und zügig erreichbar, unsere interne Kommunikation funktioniert täglich. Wir gehen partnerschaftlich und stets auf Augenhöhe und mit Respekt miteinander um. Wir sind zu einem Team gewachsen, auch und gerade deshalb, weil es in den ersten Wochen nach der Wahl zu personellen Wechseln kam. Wir sehen Veränderung als Chance! Das heutige Gesamtvorstandsteam ist bunt gemischt, über alle Pflegeprofessionen hinweg, quer durch die Republik, alle Altersgruppen sind repräsentiert sowie die Geschlechter-Parität. Wir arbeiten. Wir haben uns strukturiert, wir setzen Inhalte und wir formen uns so, dass wir als ernstzunehmender Partner im Pflegebereich den Stellenwert erhalten, der uns zusteht. Wir finden, die ersten 100 Tage haben sich gelohnt und freuen uns auf die weiteren Tage in diesem Team!