Bochum/Berlin Am Donnerstag, den 14.10.21 endete der diesjährige Deutsche Pflegetag. Wie jedes Jahr wurden von verschiedenen PolitikerInnen honorige Reden gehalten und die desolaten Zustände der Arbeitsbedingungen der beruflich Pflegenden angemahnt.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn betonte, dass er sich einen Lohn von 4000€ für Pflegende vorstellen könne, und reiht sich damit beim Deutschen Pflegerat und dem BochumerBund ein.
Richtig ist, dass es sich um eine Aufgabe von Pflegenden handelt, sich in Gewerkschaften zu organisieren und Tarifverträge zu erstreiten. Denn nur über diesen Weg ist es möglich, dass Pflegende ihre eigenen Interessen durchsetzen. Ein Tarifvertrag für Pflegende muss aus Sicht des BochumerBund die Leistung, Kompetenzen und Fähigkeiten von Pflegenden widerspiegeln.
Gleichzeitig sind es aber auch politische Stellschrauben, die die Arbeit von Pflegenden positiv beeinflussen können. So liegt es allein im Ermessen des Gesetzgebers, wie die Finanzierung des Gesundheitswesens gestaltet wird und ob Pflegende künftig weiterhin damit erpresst werden, dass ihre Leistung nicht finanzierbar sei.
“Auch die Debatte um einen Pflegemindestlohn sollten wir schnellstmöglich beenden” meint BochumerBund-Vorsitzende Heide Schneider. Allein der Begriff suggeriert, Pflege sei ein Hilfsberuf und dieser liegt zurzeit leider weit unter einem angemessenen Gehalt, über das wir sprechen müssten!”
Der BochumerBund fordert die Politik dazu auf, sich nicht mehr mit “Kleinlösungen” zu befassen, sondern das Gesundheitswesen neu zu denken und Pflegende stärker in den Fokus zu rücken.
Er appelliert auch an die Pflegenden, sich gewerkschaftlich zu vereinen. Es ist wichtiger denn je, dass Pflegende unter einem Dach agieren und sich gegenseitig stützen.
Denn auch für einen Gewerkschaftseintritt gilt: Wenn nicht jetzt – wann dann?![/av_textblock]