Bochum, 12.09.2023 Akademisierung von Pflegefachpersonen- Deutschland verpasst international den Anschluss

Das deutsche Pflegesystem verpasst den internationalen Anschluss – Der BochumerBund fordert eine angemessene tarifliche Einordnung und Vergütung für akademisch Pflegende.

Akademisch qualifizierte Pflegefachpersonen spielen eine immer größere Rolle in Gesundheitssystemen. Sie verfügen über eine umfangreiche Ausbildung und bringen wertvolles Fachwissen in die Versorgung von Patient:innen ein. Ihre Aufgaben gehen oft über die traditionellen Pflegeaufgaben hinaus, da sie komplexe pflegerische und medizinische Entscheidungen treffen und innovative Pflegekonzepte entwickeln können. Public Health Ansätze werden in verschiedenen Settings verfolgt und umgesetzt.

Der BochumerBund fordert eine angemessene finanzielle Eingruppierung der akademisch ausgebildeten Pflegefachpersonen.

Akademisch ausgebildete Pflegefachpersonen haben eine umfassende Ausbildung durchlaufen und tragen eine höhere Verantwortung in der Patient:innenversorgung. Ihre Arbeit erfordert ein tiefes Verständnis für komplexe holistische Sachverhalte und die Fähigkeit, evidenzbasierte Pflegepraktiken anzuwenden.

Akademisch Pflegende sind oft maßgeblich an Forschungsprojekten und Innovationen im Gesundheitswesen beteiligt. Ihre Beiträge führen zu einer kontinuierlichen Verbesserung der Pflegequalität und Patient:innenversorgung. Der BochumerBund verweist auf aktuelle Studien und Berichte, die auf die Bedeutung einer gerechten Vergütung hinweisen. Es ist notwendig sich an internationale sowie europäische Standards anzupassen, um akademisierten Pflegenden eine berufliche Perspektive in Deutschland zu bieten.

“Es ist an der Zeit, die wertvolle Arbeit und das Fachwissen unserer akademisch qualifizierten Pflegefachpersonen angemessen anzuerkennen und zu honorieren”, sagt Selina Mooswald Bundesvorsitzende des BochumerBund. “Wir fordern die Gesundheitsbranche und die Tarifpartner auf, gemeinsam mit uns Lösungen zu finden, um sicherzustellen, dass diese zukunftsweisende Berufsgruppe die Wertschätzung und Entlohnung erhält, die sie verdient. Es ist ein immenser Verlust für unser Land, wenn diesen Kolleg:innen keine andere Wahl bleibt, als ins Ausland zu gehen, um dort ihr erworbenes Wissen umsetzen zu können und dafür angemessen vergütet zu werden.“

Der BochumerBund ruft zu einem offenen Dialog zwischen den Stakeholdern des Gesundheitswesens auf, um die tarifliche Einordnung und Vergütung akademisch qualifizierter Pflegefachpersonen zu verbessern und somit eine hochwertige Patientenversorgung sicherzustellen.

Berufsverbände wie der DBfK oder das Deutsche Netzwerk für APN/ANP haben sich bereits positioniert. Aktuell gibt es noch wenig adäquate tarifliche Optionen sowie  Stellenangebote, welche in der primären Versorgung verortet sind. Dies muss sich zeitnah verbessern – dafür setzt sich der BochumerBund ein.