Berufliche Pflege ist kein Ersatz für Servicekräfte – BochumerBund kritisiert Pläne derHelios Kliniken

Der BochumerBund verurteilt die Entscheidung der Helios Kliniken scharf, Aufgaben des Service- und Reinigungsbereichs künftig auf Angehörige der beruflichen Pflege zu übertragen. Nach öffentlich gewordenen Informationen sollen Serviceabteilungen an mehreren Standorten zum Jahresende aufgelöst werden, wodurch Pflegefachpersonen unter anderem die Reinigung von Betten übernehmen müssten.

Für den BochumerBund ist dieser Schritt ein alarmierendes Signal für die gesamte Krankenhauslandschaft:

Angehörige der beruflichen Pflege tragen eine hochqualifizierte, professionelle Verantwortung: Sie versorgen Patient:innen, führen komplexe medizinisch-pflegerische Tätigkeiten durch und sichern die Versorgungsqualität.

Reinigungs- und Serviceaufgaben sind kein Bestandteil der beruflichen Pflege: Eine Übertragung dieser Tätigkeiten steigert die ohnehin immense Arbeitsbelastung und führt zu einer weiteren Gefährdung der Patient:innensicherheit.

Angesichts des anhaltenden Fachkräftemangels ist es unverantwortlich, beruflich Pflegende zu entlastenden Tätigkeiten einzusetzen, statt qualifiziertes Servicepersonal vorzuhalten.

„Diese Situation zeigt deutlich, wie schädlich die jahrelange Kampagne der Gewerkschaft ver.di gegen Pflegekammern in der Praxis wirkt. Pflegekammern hätten klare Vorbehaltsaufgaben und damit eindeutige professionelle Profile der beruflichen Pflege festgelegt – genau das, was jetzt fehlt.“ – Marcus Jogerst-Ratzka, Bundesvorsitzender des BochumerBund.

Der BochumerBund fordert daher eine sofortige Rücknahme der geplanten Aufgabenverschiebung bei Helios und eine klare Abgrenzung zwischen den Tätigkeiten der beruflichen Pflege und denen des Service- und Reinigungsbereichs. Es braucht eine verlässliche Personalstrategie, die in beiden Bereichen ausreichend Stellen schafft und die tatsächlichen Anforderungen an eine sichere und hochwertige Versorgung berücksichtigt. Zudem ist eine ehrliche politische Debatte über die Finanzierung von Pflege- und Serviceleistungen dringend notwendig, damit wirtschaftliche Erwägungen nicht auf Kosten der Versorgungssicherheit und des Arbeitsumfeldes der beruflich Pflegenden gehen.

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