BochumerBund: Alarmierende Studie: Fast jede zweite Hebamme denkt ans Aufhören
Eine aktuelle Untersuchung zeigt deutliche Alarmzeichen für die Geburtshilfe in Deutschland:
Fast jede zweite Hebamme denkt daran, den Beruf aufzugeben, über die Hälfte blickt pessimistisch in die Zukunft. Zwar üben 83 % der Befragten ihren Beruf grundsätzlich gern aus, doch hohe Arbeitsbelastung, unzureichende Vergütung, Bürokratie und steigende Kosten treiben viele an die Belastungsgrenze.
Der BochumerBund warnt vor einer systemischen Krise in der Geburtshilfe – mit massiven Folgen für Schwangere, Familien und die Nachwuchsgewinnung in der beruflichen Pflege- und Gesundheitsberufen.
Kritik an der Charité: Falsches Signal in einer Krisenzeit
Besonders scharf kritisiert der BochumerBund die Entscheidung der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Studienplätze für das Hebammenstudium zu streichen. Diese Maßnahme sendet ein verheerendes Signal in einer Zeit, in der Hebammen händeringend gesucht werden. Statt Studienkapazitäten zu reduzieren, müssten Ausbildung und akademische Qualifizierung dringend ausbauen werden. Jede gestrichene Stelle bedeutet eine weniger betreute Geburt in der Zukunft.
Es wird betont, dass Hochschulen als staatlich finanzierte Bildungseinrichtungen eine besondere Verantwortung tragen: Nachwuchsförderung dürfe nicht unter Kostendruck oder kurzfristigen Strukturentscheidungen leiden. Der Bundesvorstand Marcus Jogerst-Ratzka ruft die Hebammen zur gemeinsamen Interessenvertretung auf:
„Der BochumerBund lädt die Hebammen ein, mit uns gemeinsam für die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Nur gemeinsam können wir den Beruf nachhaltig stärken und seine Zukunft sichern.“
Daher fordern wir eine faire Bezahlung, den Abbau bürokratischer Hürden, den Erhalt und Ausbau akademischer Ausbildungsplätze sowie die Sicherung einer wohnortnahen Geburtshilfe. Der BochumerBund appelliert an Bund, Länder und Hochschulen, gemeinsam Verantwortung für die Zukunft der Geburtshilfe zu übernehmen. Nur so lässt sich gewährleisten, dass Hebammen ihre unverzichtbare Rolle auch in Zukunft ausfüllen können.
